Schamanismus
Schamanismus ist die älteste bekannte spirituelle Praxis der Menschheit. Man könnte sagen, sie ist der Ahne aller modernen Religionen. Bevor der Mensch Gottheiten angebetet hat, bevorzugte er die Inspiration durch die Natur und durch die Tiere.
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In den alten Naturreligionen ist alles miteinander verbunden. Man kennt keine Form des Getrenntseins, sondern nur die Form der Verbundenheit. Alles atmet miteinander, jegliches Wirken und Handeln überträgt sich auf das große Ganze.
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Viele Naturvölker bewegten sich über tausende von Jahren in ähnlich formierten Kulturen. Die Mehrzahl der indigenen Völker glaubt, das Universum bestände aus zwei Teilen: «Die Welt des Sichtbaren und die Welt des Unsichtbaren.»
Das Wort Schamanin (saman) stammt aus der Sprache der Tungsen in Sibirien. Eine Schamanin ist eine Vermittlerin zwischen der menschlichen Welt und der geistigen Welt. Auch bedeutet Schamanin so viel wie «die im Dunkeln sieht» oder die «Wissende.»
Die Schamanin begibt sich in eine Art Trance, in der sie die Möglichkeit bekommt, in diese Welt des Unsichtbaren einzutauchen. Die Geister vermitteln ihr, was zu tun ist, um eine Ordnung auf der seelischen Ebene einzubringen.
Der klassische Schamanismus reist mittels einer Trommel, die ihm die Möglichkeit gibt, in diesen Zustand von Trance einzutauchen. Viele der indigenen Völker bevorzugen Trommelinstrumente und Pfeifen, um die Geister zu rufen.
Dies steht im Gegensatz zu unserem nordischen Schamanismus, der einen heiligen Platz bevorzugt, um in die Anderswelt zu reisen.
Unsere keltischen Vorfahren bevorzugten einen heiligen Hain. Einen Platz im Wald oder auf einer Lichtung, der ihnen wie ein Tor gezeigt wurde, durch das sie rübergehen konnten in die Anderswelt. Bevorzugt waren Eichenbäume, Holunderbäume oder Steinkreise.
Eine Schamanin wird immer wieder auf die eigenen persönlichen Erfahrungen zurückgreifen. Daher trägt ein/e „Alter“/“Alte“ oder im spanischen „El Viejo“/“La Vieja“ die Erfahrung und die Gabe, Situationen zu verstehen und Ordnung zu bringen.
Um als Schamanin in der Welt zu wirken, braucht es den Ruf der Geister, das Träumen der Seele und eine tiefe Demut zur schöpferischen Ordnung. Schamanin wird man nicht mit einem Wochenendkurs, sondern man wird als Schamanin berufen.
Daher ist es ein grosser Unterschied, ob man Schamanin wird oder ob man Schamanismus praktiziert. Schamanismus kann man praktizieren, wenn man die Werkzeuge versteht und sie in Demut benutzt.
Ich selbst bin schamanisch Praktizierende und geistig Arbeitende.